Wanderpfade im Garten!?

Da, wo ich wohne, geht es sehr geruhsam zu. Auch die vorhandenen Katzen und Kätzinnen führen ein überaus beschauliches Leben. Aber tun sie das nicht sowieso immer? Ich entdeckte also im Dezember diesen Pfad und fragte mich ernsthaft, was, um Himmels willen, ist das?

Mein lieber Männe meinte, die Katzen aus der Nachbarschaft hätten sich hier einen Weg nach Hause getrampelt. Es ist sowieso eine überaus zutrauliche Truppe. Ich habe zuletzt vier Exemplare gezählt, die scheinbar die Tagesabläufe sämtlicher Nachbarn in- und auswendig kennen und bei Bedarf eben zu jenen pilgern, die zu Hause sind und für alle Fälle kleine Katzenleckerlies auf Vorrat haben.

So wie ich. Und gestern nun rammte mir der Dickste von allen bei meiner Ankunft nach der Arbeit sein Köpfchen ans Schienbein und bettelte um Futter. Nun muss man dazu sagen, dass von allen Katzen der Nachbarschaft (der Stadt?) er derjenige ist, der die Tagespläne aller Dosenöffner offenbar am besten kennt – zumindest sieht er rein figürlich so aus! Ein Brocken wie er im Buche steht und hockt man sich zum ihm herab, hat man bei seinen Kuscheleinheiten Mühe, auf den Beinen zu bleiben.

Ich verrichtete also dies und das zu Hause und musste dazu auch in den Garten, wo ich besagten Pfad wiedersah. Er war mittlerweile quasi bis auf die Graswurzeln heruntergetrampelt und als regelrechter Wanderpfad erkennbar. In Österreich wandern wir auf solchen Wegen und die sind mit Nummern offiziell gekennzeichnet.

Klopsi nun, wie wir den Dicksten der Stadt liebevoll nennen, nahm diesen Weg und wurde plötzlich ganz hektisch. Ich war abgeschrieben und fragte mich, warum. Sein ganz eigener und persönlicher Dosenöffner war in diesem Moment nach Hause gekommen und so trollte er sich von dannen. Auf seinem Pilgerpfad.

Ich liebe Katzen!